Stellungnahme im GR Juli 2020 zum Gewerbeflächensuchlauf in Waiblingen

NEIN – Unseren Kindern und der Umwelt zuliebe

Im Zuge der Coronakrise hat sich unsere Einstellung nochmals gefestigt und so sind wir heute gezwungen dem Vorschlag nicht zuzustimmen:

Die Coronakrise hat uns viele Dinge gelehrt: Der Mensch muss der Natur und Umwelt Ihren Raum lassen und nicht ständig nur vernichten und zurückdrängen. Wenn die Zurückdrängung der Natur erfolgt, so sucht sich die Natur Ihren Weg in die Stadt zurück und greift auf den Menschen über. Was dies zur Folge hat konnten wir in Wuhan sehen und können wir bis heute in unserer eigenen Stadt wahrnehmen. Die Tiere brauchen Ihren Raum und die Menschen brauchen Ihren Raum.

Ein weiterer Grund in der Krise ist, dass wir sehen, dass der unendliche Wirtschaftswachstum und das ständige Höher und Weiter keine Zukunft hat und so nicht weitergehen wird. Warum sollen wir nun neue Flächen versiegeln, wenn wir uns fragen, ob diese überhaupt noch benötigt werden.

Wenn Sie einmal im Sommer nachts am Ortsrand unterwegs waren oder aus der Kernstadt mit dem Fahrrad zurück in die Ortschaften gefahren sind, dann werden sie gemerkt haben, was es für einen Temperaturunterschied und Luftunterschied zwischen bebauter und versiegelter Fläche und nicht bebauter und unversiegelter Fläche gibt. Genau dieses Kaltlufttschneißen sind wichtig um einen Klimakollaps in unserer Stadt vorzubeugen.

Wenn Sie einmal tief in sich gehen und an Ihre Kinder und Enkel denken, dann werden Sie mir innerlich nicht wiedersprechen können. Und ich hoffe, dass Sie Ihrer innere Stimme Vorrang lassen und nicht der konservativ eingefahrenen Meinung freien Lauf lassen, dass nur durch neue wirtscahftliche Ansiedelung und und Versiegelung der Flächen Wachstum und Wohlstand entstehen kann.

Desweiteren wissen wir nicht, ob die Gewerbeflächen überhaupt durch Waiblinger Bürger genutzt werden oder ob diese nur weiteren Pendlerverkehr aus den Randgebieten anzieht.

Sehr geehrte Verwaltung, wir schätzen Ihre Arbeit sehr, aber in der heutigen Zeit müssen wir dieses Zeichen setzen und darauf hoffen, dass dies auch noch anderen Fraktionen machen.

4 Ampeln oder ein Kreisel in Neustadt

Eine gemeinsame Erklärung von Tobias Märtterer (GRÜNT), Lissy Theurer und Urs Abelein (beide SPD)

Während in Hohenacker die Umsetzung der neuen Verkehrskonzeption in vollem Gange ist, tut sich in Neustadt noch nicht viel. Die Situation in Neustadt hat sich festgefahren. Die überwiegende Mehrheit des Neustädter Ortschaftsrates macht sich für einen Kreisverkehr an der Kreuzung Hauptstraße, Klinglestalstraße, Ringstraße stark. Wohingegen die Verwaltung die aktuelle Teilsignalisierung in eine Vollsignalsisierung umbauen möchte, das heißt eine Kreuzung, bei der alle auf den Kreuzungspunkt zuführenden Straßen durch eine Ampel geregelt werden sollen. Hauptgrund für die Ablehnung des Kreisverkehrs von Seiten der Verwaltung ist eine nicht verfügbare private Grundstücksfläche, die aus Sicht der Stadtverwaltung Grundvoraussetzung für die bisherige Planung ist. Mit planerischen Visionen sehen wir dieses Problem als lösbar an. Pro-Velo hat hierzu bereits einen sehr guten Vorschlag vorgebracht. Auch eine mögliche Verkleinerung des Kreiseldurchmessers z.B. auf 26 Meter ist für uns noch nicht ausreichend untersucht.

Den Vorschlag der Vollsignalisierung lehnen wir entschieden ab. Eine Kreuzung wie sie die Verwaltung vorschlägt, hätte man vielleicht in den 70er Jahren so geplant. Heute sind wir um einiges weiter. Studien zeigen uns, dass Knotenpunkte mit einem Kreisverkehr zu zahlenmäßig geringeren sowie zu weniger heftigen Unfällen führen. Auch lässt sich an einem Kreisverkehr der Radverkehr um einiges einfach er in das Verkehrsgeschehen integrieren. Durch den Wegfall der aktuell bestehenden bzw. für die Variante der Vollsignalisierung notwendigen Linksabbiegespuren gewinnen wir bei der von uns bevorzugten Variante Kreisverkehr wertvollen Raum, den wir entweder für eine Begrünung des Straßenraums oder für den dringend notwendigen Radweg entlang der mit ca. 17.400 KfZ/Tag stark belasteten Hauptstraße verwenden können. Mit einem Kreisverkehr haben wir ein wirksames Mittel, um die Geschwindigkeit im Bereich der Senke deutlich zu reduzieren. Ganz einfach, durch einen Kreisel kommt man praktisch nicht schneller als mit 30 km/h.

Zudem bietet ein Kreisverkehr und die damit verbundenen Zebrastreifen eine deutliche Verbesserung für die Situation der Fußgänger. Neustadt-Nord und der Ortskern von Neustadt wachsen somit ein Stück weiter zusammen. Die Friedensschule Neustadt sowie der Rewe werden Fußläufig besser und sicherer erreichbar.

Bereits diesen Freitag steht im Ortschaftsrat sowie in den darauffolgenden Wochen im PTU und im Gemeinderat die Entscheidung über diesen Knotenpunkt an. Auch aufgrund von Corona ist dies in der Öffentlichkeit bisher kein Thema. Deshalb haben wir uns am Samstagvormittag zu einer kleinen „Bürgerbefragung“ vor Ort getroffen. Die Resonanz der befragten, sowie vorbei fahrenden Personen war eindeutig „pro Kreisel“. Viele Stimmen gingen in die Richtung: „Wer kommt denn auf die Idee, hier noch mehr Ampeln hin zu stellen? Ein Kreisel muss her, das ist doch schon lange klar!“

Beitrag im Stauferkurier vom 28.05.2020

Daniel Bok GRÜNT

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

die „Corona-Krise“ ist allgegenwärtig. Sie macht deutlich, welche Nachteile eine Globalisierung für die Weltbevölkerung haben kann. Eine vernetzte Welt hat sicher Vorteile, aber das „immer schneller“, „immer besser“ und „immer höher“ holt uns nun ein.

Wenn man sich online die Weltkarte ansieht, mit all den Ländern in denen sich Menschen mit dem Virus angesteckt haben, dann stellt man sehr schnell fest, dass selbst die kleinsten Inseln auf der Erde betroffen sind. Trotz all den eingeleiteten Maßnahme hat sich das Virus nicht stoppen lassen.
Die Auswirkungen Weltweit werden wohl kaum zu ermitteln sein. Regional betrachtet trifft es unsere heimische Wirtschaft. Aufträge können nicht bearbeitet werden oder bleiben gänzlich aus, der Gastronomie fehlen die Gäste und wer nicht schnell genug nach alternativen Produktionszweigen Ausschau hält, der bleibt am Ende auf der Strecke, wenn nicht die zugesagten Hilfen der Bundesregierung schlimmeres verhindern.

Um nicht nur das Negative zu sehen möchte ich kurz auf die positiven Aspekte eingehen. In den letzten Wochen und fast schon Monaten konnte ein reger Ansturm auf die Baumärkte beobachtet werden. Wer sich die Zeit nimmt und die Menschen beobachtet stellt fest, dass für viele wohl der eigene Garten zum neuen Mittelpunkt geworden ist. Sich selber die Hände dreckig machen und das geleistete seinen Freunden und Bekannten zeigen ist sicher der beste Weg um sich in diesen Tagen zu beschäftigen. Ob die Zeiten von Schottergärten vorbei sind bleibt zu hoffen.
Nutzen Sie also die Zeit und gestalten Sie Ihren Garten Insektenfreundlich.

Ihr Daniel Bok

Beitrag im Staufer Kurier vom 23.04.20

Das Corona-Virus beschäftigt uns seit Wochen. Es wirkt in alle gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Ebenen. Keiner wird ausgelassen. Es macht alles, was bisher gestemmt werden musste, ganz klein.

Die Krise als Chance sehen? Darf man das? Unbedingt! Wir sehen, wie solidarisch unsere Gesellschaft handeln kann, welche Kräfte in Bewegung gesetzt werden, um z.B. medizinische Versorgung bestmöglich zu gewährleisten, das Bildungssystem am Laufen zu halten und welche Auffangmechanismen geschaffen werden, welchen Anteil dabei unsere Demokratie hat.

Wir sehen aber auch, welche Missstände es gibt! Liegt die Antwort auf alles in maximaler Wirtschaftlichkeit? Höher, schneller, weiter, jeder gegen jeden, auf Kosten von Umwelt, nächsten Generationen, Gesundheitssystem und Menschen in für uns produzierenden Ländern?

Was ist uns wirklich wichtig? Wir sehen wie Wasser und Luft klarer werden, wenn keine Kreuzfahrtschiffe Meere und Häfen verschmutzen. Wir atmen bessere Luft, weil Umwelt belastende Industrie und Mobilität zurückgefahren sind. Homeoffice funktioniert in vielen Firmen und der Zweitwagen wird überflüssig. Videokonferenzen ersetzen Businessflüge. Uns wird klar, wer die Saat ausbringt und die Ernte einfährt.

Wir spüren, welche Bereiche essentiell sind: Gesundheit, Pflege, Bildung, Kultur, Sicherheit und eigene Landwirtschaft, sowie Ingenieurskunst, Wissenschaft und Forschung. Setzen wir unsere ganze Energie für die Bewältigung dieser Krise ein, für die folgenden Generationen und die Lösung der Klimakrise. Wirtschaftliche Interessen dürfen nicht länger auf Kosten von Gesellschaft, Gesundheit und Umwelt durchgesetzt werden. Gestalten wir in Waiblingen deshalb die Zukunft gerecht, nachhaltig, demokratisch und solidarisch! Machen Sie mit, tragen Sie Ihren Teil zu einer gesünderen, besseren und grüneren Welt bei.