Das Waiblinger Stadtklima im Wandel – Vortrag mit Dr. Björn Schäfer

Wir empfehlen Euch allen diesen Vortrag anzuschauen. Er erklärt anhand von bestehenden Daten und Fakten, wie wir bereits die Klimaveränderung in Waiblingen erleben und was wir tun müssten um zukünftig intelligent unsere Stadt weiterzuentwickeln.

Der Klimawandel macht auch vor Waiblingen nicht halt. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten stellt Dr. Björn Schäfer, Mitglied des Arbeitskreises Waiblingen ENGAGIERT, die aktuelle Klimasituation in Waiblingen vor und erklärt, warum eine Stadt ihr eigenes Klima entwickelt. Unter anderem befasst er sich mit der Frage, wie es um unsere Wasserversorgung steht, woher die Kernstadt eigentlich ihre Frischluft bekommt und was mit Waiblingen passiert, wenn es weiter wärmer wird.

Um unsere Stadt langfristig lebenswert zu erhalten, müssen wir zeitnah reagieren und wichtige Entscheidungen treffen. An konkreten Beispielen zeigt Dr. Björn Schäfer, was man als Stadt und Bürger tun kann, um den durch den Klimawandel verursachten Veränderungen entgegenzuwirken und welche Schritte andernorts bereits veranlasst wurden.

Waiblingen klimaneutral

Machen auch Sie mit beim Einwohnerantrag von Waiblingen klimaneutral

Die Unterzeichnenden beantragen, dass sich der Gemeinderat mit folgender Angelegenheit und Forderung befasst:

Die Stadt Waiblingen erarbeitet einen Klima-Aktionsplan, um bis zum Jahr 2035 die Klimaneutralität von Waiblingen zu erreichen.

Begründung: Waiblingen muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und dazu bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist unverzüglich die Erarbeitung eines entsprechenden Aktionsplans mit einem konkreten Maßnahmenkatalog notwendig.
Die Ausarbeitung soll durch die die Stadtverwaltung zusammen mit geeigneten Expertinnen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft und einer umfassenden Beteiligung der Bürgerinnen Waiblingens erfolgen.
Der ausgearbeitete Aktionsplan soll dem Gemeinderat zur Beratung vorgelegt und bei seiner weiteren Beschlussfassung politisch berücksichtigt werden.

Beitrag im Stauferkurier vom 20.05.2021

Daniel Bok GRÜNT

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
in den vergangenen Tagen und Wochen haben mich sehr viele Fragen vor allem zum Thema Wohnungsmarkt und die Schaffung von neuem Wohnraum beschäftigt.
Fragen, ohne deren Beantwortung es einem schwer fällt weitreichende Entscheidungen zu treffen.

  • Wie lässt sich neuer Wohnraum schaffen, ohne dabei die grüne Wiese für immer zu versiegeln?
  • Wie viel innerstädtische Nachverdichtung ist gut und leben wir in 100 Jahren dann nur noch in Hochhäusern?
  • Wie verändert sich das soziale Miteinander wenn wir immer enger zusammen wohnen?
  • Wann ist eine Stadt voll?
  • Wer entscheidet über Wachstum, Stillstand oder Schrumpfung?
  • Welche Vor- oder Nachteile ergeben sich aus den einzelnen Szenarien?
  • Wie entkommen wir dem ständigen Wachstum?
  • Gibt es einen richtigen Zeitpunkt für Bürgenbeteiligung?
  • Was wäre mit einer Abwrack- oder Tauschprämie für Immobilien?
  • Können oder müssen wir leerstehende Immobilien durch eine hohe Besteuerung zu Wohnraum umwandeln?
  • Wie können wir Wohnungseigentümer vor bestehenden Ängsten gegenüber Mietern beschützen?

Viele Fragen auf die ich noch keine Antworten habe. Eine Klausurtagung in der sich der Waiblinger Gemeinderat mit diesen Fragen beschäftigt ist längst überfällig. Ebenso wie die Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger.

Falls Sie eine Antwort auf meine Fragen haben, freue ich mich auf Ihre Rückmeldung.

Ihr Daniel Bok
Im Internet unter: www.gruent-waiblingen.de
E-Mail: kontakt[at]gruent-waiblingen.de

Beitrag im Stauferkurier vom 29.04.2021

Die Waiblinger Klimaziele sehen ambitioniert aus: Bis 2030 Reduktion der CO2-Emissionen um 50% und des Energieverbrauchs um 40% gegenüber 2005. Aktuell sieht es nicht so aus, dass wir das Ziel erreichen. Und was passiert nach 2030? Wir kennen es alle: Der erste Teil einer Herausforderung ist noch gut machbar. Richtig anstrengend wird es in der zweiten Hälfte des Weges, die erforderlichen Maßnahmen werden aufwändiger und teurer, effektive Strategien sind dann gefragt.

Dem Haushaltsantrag auf Einführung eines Klimamanagements für Waiblingen wurde im Dezember zugestimmt. Es gibt Aussichten auf lukrative Förderung, die man gerne mitnehmen möchte. Allerdings können die Anträge bisher noch nicht gestellt werden. Und so wartet man mit der Ausschreibung, anstatt auf eigene Kosten eine Stelle zu schaffen. Alles bleibt wie es war? Nein – nicht ganz: Wir wollen uns am „Wattbewerb“, einer bundesweiten Aktion zum Ausbau der Photovoltaik beteiligen. Ziel ist, dass möglichst viele Dächer mit PV-Anlagen ausgestattet werden. In Waiblingen wird aktuell nur 3% des Strombedarfs durch lokal erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Eine Verdopplung sollte leicht und in kurzer Zeit möglich sein.

Der Sektor Verkehr sorgt für ein Viertel der CO2-Emissionen. Hier gibt es für eine Kommune interessante Ansatzpunkte. Knapp formuliert sind folgende Ziele: jedes dritte Auto fährt klimaneutral, jeder zweite Weg wird zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt, ein Drittel weniger KfZ-Verkehr in den Städten, Verdopplung des ÖPNV, jede dritte Tonne klimaneutral transportiert.
Für Waiblingen heißt das: Verbesserung der Fußwegebeziehungen, Ausbau der Radwege und Förderung des Radverkehrs, Rückbau von Straßen und Parkplätzen, Investition in ÖPNV, Carsharing und Radleihstationen.
Zur CO2-neutralen Stadt ist es noch ein weiter Weg. Trödeln muss vorbei sein. Jeden Tag, den wir warten, bezahlen wir in der Zukunft teuer.

Iris Förster – GRÜNT + Tierschutzpartei

NEIN zu weiterem Flächenverbrauch

Fraktionserklärung zum Gewerbeflächensuchlauch und Wohnflächensuchlauf in Waiblingen vom 22.04.2021

Flächenverbrauch – ein harmloses Wort mit drastischen Folgen für uns alle. So kann es nicht weitergehen, sagen die einen, aber wir brauchen dringend … sagen die anderen. Aktuell wird eine Untersuchung der Stadtverwaltung diskutiert, die suggeriert, dass in Waiblingen ein hoher Bedarf an Gewerbeflächen besteht.

Ein Bedarf in Höhe von 40 Hektar wird genannt. Freiflächen in dieser Größenordnung gibt es allerdings nirgendwo in Waiblingen. Zudem wird verzweifelt nach Flächen für neue Wohnbebauung gesucht. So werden derzeit in Neustadt am Sörenberg weitere Flächen zur Bebauung vorbereitet.

Wollen wir wirklich weitermachen wie bisher und alle Grünflächen bebauen oder sollten wir nicht endlich sagen: Halt, wir haben keine weiteren Flächen mehr, wir müssen die vorhandenen bebauten Flächen sinnvoll und intelligent nutzen! Ist es nicht überfällig, ganz neu über Flächenverbrauch nachzudenken? Brauchen wir wirklich neue Gewerbegebiete oder ist nicht eine effizientere Nutzung der bestehenden Gebiete denkbar?

Da gibt es Stellplätze für Wohnmobile. Können diese nicht überbaut oder mindestens mit Photovoltaikanlagen überdacht werden um dadurch eine höherwertige Nutzung zu generieren? Viele Gewerbegebiete werden nur ein- oder zweigeschossig genutzt, ist nicht eine Aufstockung und mehrstöckige Bebauung denkbar? Wieviel Leerstände gibt es? Wieviele einzig als Lager genutzte Flächen könnten eine zusätzliche Verwendung erfahren? Sicher, solche Untersuchungen und Projekte sind aufwändig und mühsam, eine Neubebauung auf der sprichwörtlichen Grünen Wiese ist einfacher und schneller umsetzbar, aber es ist langfristig günstiger, wenn man alle Kosten berücksichtigt.

Für die Wohnbebauung muss Innenentwicklung statt Außenentwicklung absolute Priorität haben. Hier sind neue Ideen gefordert. Denn auch in Waiblingen gibt es einen erheblichen Leerstand. Welche Mittel hat die Stadt, diesen zu reduzieren? Tübingen fordert gezielt Wohnungseigentümer auf, Leerstände zu vermieten. Wieviel Mut ist nötig, um eine Nichtbelegungsabgabe auf jahrelang leerstehende Häuser zu erheben? Nachdem die Kinder ausgezogen sind, gibt es so manchen Alleinstehenden, der oder die bei entsprechenden Anreizen, in eine kleinere Wohnung ziehen würde. Wie kann die Stadt einen solchen Wohnungstausch unterstützen?

Müssen wir nicht eine proaktive Flächenpolitik in der Innenstadt betreiben? Wo an zentraler Stelle Handelsimmobilien zum Verkauf stehen, kann die Stadt diese (zwischen) erwerben, um eine aktive, zielorientierte Standortplanung betreiben zu können. Auch hier gilt: Auf der Grünen Wiese zu bauen erfordert wenig Nachdenken, aber es ist nicht unendlich möglich und langfristig sehr teuer. Jetzt sind nachhaltige, intelligente Lösungen für die Zukunft notwendig.


Angesichts der Klimakrise sind sich alle einig, dass wir unseren CO2-Verbrauch drastisch einschränken müssen. Waiblingen hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 die CO2-Emissionen um 50 % gegenüber 2005 und den Energieverbrauch um 40 % zu reduzieren. Zudem sind wir Mitglied im Klimabündnis und verpflichteten uns damit zu einer Reduktion der Treibhausgase um 10% alle 5 Jahre. Angesichts dieser Zielvorgaben und im Wissen, dass 50% des CO2-Ausstoßes eines Gebäudes bereits mit dessen Bau verursacht werden, sind weitere Baugebiete nicht mehr vertretbar.


Der Boden ist eine endliche Ressource. Er kann nicht vermehrt werden. Aktuell werden in Baden-Württemberg durchschnittlich 15-17 Hektar Boden pro Tag von landwirtschaftlichen oder naturbelassenen Flächen in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Deshalb ist es notwendig, die Bodenversiegelung drastisch zu reduzieren. Wir von „Grünt + Tierschutzpartei“ setzen uns für eine Netto-Null beim Flächenverbrauch ein. Seien wir heute kreativ und entwickeln neue Ideen, anstatt die alten bequemen Wege zu gehen, die offensichtlich in eine Sackgasse führen. Je länger wir warten, desto teurer wird es.
Grünt + Tierschutzpartei