Beitrag im Stauferkurier vom 08.10.2020

Vor der Sommerpause wurde eine folgenreiche Entscheidung für Waiblingen getroffen: Die Mehrheit des Gemeinderats stimmte für eine Erweiterung der Gewerbeflächen durch den Gewerbeflächensuchlauf. Wir von GRÜNT nicht, weil wir sagen, das ist falsch.

Die Erweiterung der Gewerbeflächen heißt, dass wir Stück für Stück auch noch die letzten vorhandenen kostbaren Böden in Waiblingen und den angrenzenden Ortschaften versiegeln. Das versprochene Ziel: Gewerbeansiedlung, wirtschaftliches Wachstum sowie Arbeitsplätze.

Aus der Bürgerschaft erreichen uns Stimmen, dass die jüngsten Waiblinger Gewerbeansiedlungen nur einen geringen Mehrwert geliefert haben: Schauen wir auf das Waiblinger Tor, so sprechen die leeren Parkplätze für sich. Betrachten wir das Eisental, so sehen wir zerstückelte und verlorene Flächen. Eine Optimierung der bestehenden Gewerbeflächen wäre eine gute Alternative gewesen.

Zum Glück wehrt sich die Waiblinger Bürgerschaft, allen voran die „Initiative für den Erhalt des Schmidener Feldes“ – IFS. Diese Initiative besteht aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Landwirten, Gärtnern, Jägern, Rebhuhn- und NOR-Experten.

Ihnen und uns ist es wichtig, dass wir in Waiblingen für die nachfolgenden Generationen eine gesunde Stadt hinterlassen: lebenswerter Ausgleichsraum für besiedelte Flächen sowie Wirtschaftsraum, gesunde Basis für regionalen Lebensmittelanbau und Rückzugsraum für Tiere.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, nun liegt es an Ihnen. Helfen Sie mit! Wie? Machen auch Sie den Mitgliedern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung deutlich, dass sie gegen die Versiegelung weiterer Flächen sind: per Mail, per Post, per Anruf oder kommen Sie in die Bürgefragestunde.
Außerdem gibt es im nächsten Jahr Wahlen, so dass Sie hier mit Ihrer Stimme zeigen können, welcher Meinung Sie sind.

Wir von GRÜNT werden uns mit allen Kräften weiterhin für den Erhalt der Natur in Waiblingen einsetzen und laden jeden ein, diesen Weg gemeinsam zu gehen!

Nein zur Gewerbeflächenerweiterung auf dem Schmidener Feld

Pressetermin mit der IFS Initiative für den Erhalt des Schmidener Feldes

Vor der Sommerpause haben wir von GRÜNT gegen den Gewerbeflächensuchlauf in Waiblingen gestimmt, leider hat die Mehrheit des Gemeinderates dafür gestimmt. Wir freuen uns, dass unsere Meinung trotzdem Früchte trägt und u.a. die IFS – Initiative für den Erhalt des Schmidener Feldes e.V. sich im Zuge dessen nun wieder neu formiert.

Stellungnahme im GR Juli 2020 zum Gewerbeflächensuchlauf in Waiblingen

NEIN – Unseren Kindern und der Umwelt zuliebe

Im Zuge der Coronakrise hat sich unsere Einstellung nochmals gefestigt und so sind wir heute gezwungen dem Vorschlag nicht zuzustimmen:

Die Coronakrise hat uns viele Dinge gelehrt: Der Mensch muss der Natur und Umwelt Ihren Raum lassen und nicht ständig nur vernichten und zurückdrängen. Wenn die Zurückdrängung der Natur erfolgt, so sucht sich die Natur Ihren Weg in die Stadt zurück und greift auf den Menschen über. Was dies zur Folge hat konnten wir in Wuhan sehen und können wir bis heute in unserer eigenen Stadt wahrnehmen. Die Tiere brauchen Ihren Raum und die Menschen brauchen Ihren Raum.

Ein weiterer Grund in der Krise ist, dass wir sehen, dass der unendliche Wirtschaftswachstum und das ständige Höher und Weiter keine Zukunft hat und so nicht weitergehen wird. Warum sollen wir nun neue Flächen versiegeln, wenn wir uns fragen, ob diese überhaupt noch benötigt werden.

Wenn Sie einmal im Sommer nachts am Ortsrand unterwegs waren oder aus der Kernstadt mit dem Fahrrad zurück in die Ortschaften gefahren sind, dann werden sie gemerkt haben, was es für einen Temperaturunterschied und Luftunterschied zwischen bebauter und versiegelter Fläche und nicht bebauter und unversiegelter Fläche gibt. Genau dieses Kaltlufttschneißen sind wichtig um einen Klimakollaps in unserer Stadt vorzubeugen.

Wenn Sie einmal tief in sich gehen und an Ihre Kinder und Enkel denken, dann werden Sie mir innerlich nicht wiedersprechen können. Und ich hoffe, dass Sie Ihrer innere Stimme Vorrang lassen und nicht der konservativ eingefahrenen Meinung freien Lauf lassen, dass nur durch neue wirtscahftliche Ansiedelung und und Versiegelung der Flächen Wachstum und Wohlstand entstehen kann.

Desweiteren wissen wir nicht, ob die Gewerbeflächen überhaupt durch Waiblinger Bürger genutzt werden oder ob diese nur weiteren Pendlerverkehr aus den Randgebieten anzieht.

Sehr geehrte Verwaltung, wir schätzen Ihre Arbeit sehr, aber in der heutigen Zeit müssen wir dieses Zeichen setzen und darauf hoffen, dass dies auch noch anderen Fraktionen machen.

4 Ampeln oder ein Kreisel in Neustadt

Eine gemeinsame Erklärung von Tobias Märtterer (GRÜNT), Lissy Theurer und Urs Abelein (beide SPD)

Während in Hohenacker die Umsetzung der neuen Verkehrskonzeption in vollem Gange ist, tut sich in Neustadt noch nicht viel. Die Situation in Neustadt hat sich festgefahren. Die überwiegende Mehrheit des Neustädter Ortschaftsrates macht sich für einen Kreisverkehr an der Kreuzung Hauptstraße, Klinglestalstraße, Ringstraße stark. Wohingegen die Verwaltung die aktuelle Teilsignalisierung in eine Vollsignalsisierung umbauen möchte, das heißt eine Kreuzung, bei der alle auf den Kreuzungspunkt zuführenden Straßen durch eine Ampel geregelt werden sollen. Hauptgrund für die Ablehnung des Kreisverkehrs von Seiten der Verwaltung ist eine nicht verfügbare private Grundstücksfläche, die aus Sicht der Stadtverwaltung Grundvoraussetzung für die bisherige Planung ist. Mit planerischen Visionen sehen wir dieses Problem als lösbar an. Pro-Velo hat hierzu bereits einen sehr guten Vorschlag vorgebracht. Auch eine mögliche Verkleinerung des Kreiseldurchmessers z.B. auf 26 Meter ist für uns noch nicht ausreichend untersucht.

Den Vorschlag der Vollsignalisierung lehnen wir entschieden ab. Eine Kreuzung wie sie die Verwaltung vorschlägt, hätte man vielleicht in den 70er Jahren so geplant. Heute sind wir um einiges weiter. Studien zeigen uns, dass Knotenpunkte mit einem Kreisverkehr zu zahlenmäßig geringeren sowie zu weniger heftigen Unfällen führen. Auch lässt sich an einem Kreisverkehr der Radverkehr um einiges einfach er in das Verkehrsgeschehen integrieren. Durch den Wegfall der aktuell bestehenden bzw. für die Variante der Vollsignalisierung notwendigen Linksabbiegespuren gewinnen wir bei der von uns bevorzugten Variante Kreisverkehr wertvollen Raum, den wir entweder für eine Begrünung des Straßenraums oder für den dringend notwendigen Radweg entlang der mit ca. 17.400 KfZ/Tag stark belasteten Hauptstraße verwenden können. Mit einem Kreisverkehr haben wir ein wirksames Mittel, um die Geschwindigkeit im Bereich der Senke deutlich zu reduzieren. Ganz einfach, durch einen Kreisel kommt man praktisch nicht schneller als mit 30 km/h.

Zudem bietet ein Kreisverkehr und die damit verbundenen Zebrastreifen eine deutliche Verbesserung für die Situation der Fußgänger. Neustadt-Nord und der Ortskern von Neustadt wachsen somit ein Stück weiter zusammen. Die Friedensschule Neustadt sowie der Rewe werden Fußläufig besser und sicherer erreichbar.

Bereits diesen Freitag steht im Ortschaftsrat sowie in den darauffolgenden Wochen im PTU und im Gemeinderat die Entscheidung über diesen Knotenpunkt an. Auch aufgrund von Corona ist dies in der Öffentlichkeit bisher kein Thema. Deshalb haben wir uns am Samstagvormittag zu einer kleinen „Bürgerbefragung“ vor Ort getroffen. Die Resonanz der befragten, sowie vorbei fahrenden Personen war eindeutig „pro Kreisel“. Viele Stimmen gingen in die Richtung: „Wer kommt denn auf die Idee, hier noch mehr Ampeln hin zu stellen? Ein Kreisel muss her, das ist doch schon lange klar!“

Beitrag im Stauferkurier vom 28.05.2020

Daniel Bok GRÜNT

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

die „Corona-Krise“ ist allgegenwärtig. Sie macht deutlich, welche Nachteile eine Globalisierung für die Weltbevölkerung haben kann. Eine vernetzte Welt hat sicher Vorteile, aber das „immer schneller“, „immer besser“ und „immer höher“ holt uns nun ein.

Wenn man sich online die Weltkarte ansieht, mit all den Ländern in denen sich Menschen mit dem Virus angesteckt haben, dann stellt man sehr schnell fest, dass selbst die kleinsten Inseln auf der Erde betroffen sind. Trotz all den eingeleiteten Maßnahme hat sich das Virus nicht stoppen lassen.
Die Auswirkungen Weltweit werden wohl kaum zu ermitteln sein. Regional betrachtet trifft es unsere heimische Wirtschaft. Aufträge können nicht bearbeitet werden oder bleiben gänzlich aus, der Gastronomie fehlen die Gäste und wer nicht schnell genug nach alternativen Produktionszweigen Ausschau hält, der bleibt am Ende auf der Strecke, wenn nicht die zugesagten Hilfen der Bundesregierung schlimmeres verhindern.

Um nicht nur das Negative zu sehen möchte ich kurz auf die positiven Aspekte eingehen. In den letzten Wochen und fast schon Monaten konnte ein reger Ansturm auf die Baumärkte beobachtet werden. Wer sich die Zeit nimmt und die Menschen beobachtet stellt fest, dass für viele wohl der eigene Garten zum neuen Mittelpunkt geworden ist. Sich selber die Hände dreckig machen und das geleistete seinen Freunden und Bekannten zeigen ist sicher der beste Weg um sich in diesen Tagen zu beschäftigen. Ob die Zeiten von Schottergärten vorbei sind bleibt zu hoffen.
Nutzen Sie also die Zeit und gestalten Sie Ihren Garten Insektenfreundlich.

Ihr Daniel Bok