Bitte wenden: Waiblingen auf dem Weg zu klimagerechter Mobilität

Gespräch und Diskussion mit Jan Kamensky, Künstler aus Hamburg

Do 20.4.2023 | 19.00 | Kulturhaus Schwanen | Eintritt frei, Spenden gerne
Waiblingen klimaneutral lädt ein

Mit der Erfindung des Automobils wurden Städte und Straßen mehr und mehr auf das Auto ausgerichtet. Wir haben uns eine autogerechte Stadt erschaffen und sind es so gewohnt. Doch was wäre eigentlich, wenn stattdessen die Lebensqualität in der Stadt im Mittelpunkt stünde? Wie würde unsere Stadt dann aussehen? Der Hamburger Künstler Jan Kamensky beschäftigt sich mit dieser Idee.

Er erstellt animierte Filme von Plätzen und Straßen, auf denen zunächst noch Autos stehen und die von Fahrspuren, Ampeln und Verkehrsschildern beherrscht werden. Kreativ lässt er in seinen Filmsequenzen die Autos durch die Luft wirbeln, versenkt Verkehrsschilder in den Boden und begrünt die freien Flächen. Vögel zwitschern in den virtuell sprießenden Bäumen. So entstehen wahre Wohlfühl-Orte, die sofort die Fantasie beflügeln.

Waiblingen klimaneutral hat den visuellen Utopisten Jan Kamensky zu einem Gespräch nach Waiblingen eingeladen. Er kommt am Donnerstag, 20.4.23 um 19 Uhr zu einer Abendveranstaltung ins Kulturhaus Schwanen. Dort werden wir gemeinsam der Frage nachgehen, warum wir Utopien brauchen, bevor wir Architekten und Stadtplaner*innen ans Werk lassen.

Wie wollen wir unsere Stadt zukunftsfähig aufstellen? Müssen wir den Mobilitätsbedürfnissen aller gerecht werden? Geht das überhaupt? Wie stellen Sie sich die ideale Fronackerstraße vor? Wo in der Stadt sehen Sie Handlungsbedarf für mehr Lebensqualität und Stadtbegrünung? Nach einem ersten Input sind Ihre Ideen auf dem Weg zur Klimaneutralität gefragt.
Wir haben Jan Kamensky übrigens auch beauftragt, von der Situation und den Möglichkeiten in Waiblingen eine Animation zu erstellen. Diese wird am Donnerstag noch nicht zu sehen sein, wir stellen sie vor, sobald sie fertiggestellt ist.

Veranstalter: Waiblingen klimaneutral

Die Veranstaltung wird unterstützt von: Demokratie leben, ADFC Rems-Murr, Fraktion GRÜNT+Tierschutzpartei im Gemeinderat Waiblingen, B90/Die Grünen OV Waiblingen-Korb, BUND-OV Waiblingen-Korb

Noch immer meint die Autolobby, dass man bei uns das Auto kostenlos abstellen können muss

Beitrag im Stauferkurier vom 5. Januar 2023

Ich wünsche Ihnen allen ein gutes und friedliches neues Jahr. Leider beginnt es besorgniserregend mit dem wärmsten Silvestertag seit es Temperaturaufzeichnungen gibt. Manche freut das, für die Natur ist es verheerend. Bienen werden aktiv – verhungern allerdings mangels verfügbarer Nahrung. Inzwischen behaupten zwar alle, den Klimawandel ernst zu nehmen, doch in der Realität verhindern Trägheit und ideologisches Denken notwendige Maßnahmen.

Das für mich frustrierendste Ergebnis war die Ablehnung unseres Antrags auf zusätzliche Stellen im Bauamt, um die energetische Sanierung der stadteigenen Gebäude voranzubringen. Experten meinen, dass 10 weitere Stellen notwendig seien, um unser selbstgestecktes Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen – wir hatten die Schaffung zweier Stellen beantragt. Obwohl Stadträte und Verwaltung durchweg der Meinung sind, dass die energetische Sanierung sehr wichtig ist, hatte jede Fraktion ein anderes Argument, warum man JETZT diese Stellen nicht schaffen sollte.

Ebenfalls unverständlich: Noch immer meint die Autolobby, dass man bei uns das Auto kostenlos abstellen können muss. Mit einer zielgerichteten Förderung der Innenstadt hat das nichts zu tun, viel aber mit ideologischen Denkverboten. Das Geld könnten wir effektiver einsetzen – Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch. Der fantasievollste davon ist eine Lotterie. Bei jedem Einkauf in der Innenstadt gibt es ein Los. Am Ende des Monats werden 25.000 Euro verlost. Mit Sicherheit reizvoller als ein Zuschuss zum Parkticket.

Es gibt auch Hoffnung: Wir sind zuversichtlich, dass die Umgestaltung der Bushaltestelle am Bürgerzentrum bald beschlossen wird. Sie bringt dringend notwendige Verbesserungen für die gesetzlich verankerte Barrierefreiheit und den Fuß- und Radverkehr.
Die Windmessung auf der Buocher Höhe läuft seit Ende Dezember. Wir setzen auf Windkraft auf Waiblinger Gemarkung!

Tariferhöhungen von Gas, Strom und Heizöl

Beitrag im Stauferkurier vom 15.12.2023

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

Daniel Bok

frostig kalt ist es in diesen Tagen und die wärmende Vorfreunde auf die Feiertage wird überschattet von der Gewissheit der Tariferhöhungen von Gas, Strom und Heizöl. Der Blick in Richtung Klimaneutralität wärmt das Gemüht auch nur für wenige Minuten wenn nicht gar Sekunden. Wie gut geht es demjenigen der sich zumindest teilweise unabhängig gemacht hat und seinen Strom selbst erzeugt. Unser Antrag auf Förderung von Balkonkraftwerken hat im zuständigen Ausschuss leider keine Mehrheit gefunden.

Nutzen Sie trotzdem die Möglichkeit und schaffen sich ein eigenes Kraftwerk an. Und schon fällt die nächste Abschlagsrechnung gar nicht mehr so schlimm aus.

Ausgefallen hoch bewegt sich der städtische Haushalt mit über 200 Mio. Ein neuer Rekord. Bei den vielen Einnahmen und Ausgaben und einer gewissen Unsicherheit für die kommenden Jahre darf man aber nicht in Schockstarre verfallen. Die Verschuldung im Haushalt ist im Vergleich zu den umliegenden Kommunen vertretbar. Rast zeugt Rost. Deshalb haben wir auch für diesen
Haushalt Anträge eingereicht. Mehr Personal für die Digitalisierung und mehr Personal für den Hochbau zur energetischen Sanierung der städtischen Gebäude. Fortführung des Radwegs in der Neue Rommelshauser Straße und Rückbau mit Entsiegelung und Begrünung der Jesistraße – Kreuzung Rinnenäcker bis Partnerschaftskreisel (REMS-Werk). In diesen Bereichen sehen wir ein großes Potential welchen genutzt werden will.

Wenig Potential sehen wir in der Fortführung der E-Scooter im Stadtgebiet mit Ausweitung auf die Ortschaften. Die Argumente dagegen überwiegen. Die Entscheidung auf Fortführung konnten wir im zuständigen Ausschuss KNU nicht teilen.

Für die anstehenden Feiertage wünsche ich Ihnen stets wärmende Gedanken und Besinnung auf das Wesentliche, der Nächstenliebe.

Ihr Daniel Bok