Beitrag im Stauferkurier
Vor Weihnachten fand in Neustadt die Bürgerbeteiligung zu einem möglichen Baugebiet am Söhrenberg statt. Es durfte nicht diskutiert werden, ob es ein Baugebiet geben soll, sondern nur, wie ein mögliches Baugebiet aussehen könnte. Vom Gemeinderat wurde bisher nicht beschlossen, dass es ein Baugebiet geben wird und es ist auch nicht bekannt, ob die Grundstücke zum Verkauf stehen.
Ich frage mich: Warum dürfen die Bürger nicht diskutieren, ob es ein Baugebiet gibt oder nicht? Warum investiert die Stadt bereits viele Gelder in eine Planung, obwohl wir nicht wissen ob gebaut wird? Warum gibt es eine Bürgerbeteiligung, wenn die Ziele durch die Stadt bereits vorgegeben sind und suggeriert wird der Umlegungsbeschluss sei bereits gefallen? Müssen wir in diesen Zeiten noch Baugebiete auf der grünen Wiese ausweisen?
Ich sage nein! Denn seit dem Zinsanstieg fehlt das Geld – bei den Bauherren und bei der Stadt. Derzeit gibt es ein Überangebot an fertigen Wohnungen und Häusern, die keinen Käufer finden. Die neuen Baugebiete der letzten Jahre brachten neue Einwohner und das überfordert unsere Infrastruktur. Inzwischen müssen wir unsere Kinder in Container-Kitas schicken.
Die Stadt hat kein Geld, um den dringend benötigten Neubau der Kita Ringstraße zeitnah zu realisieren. Trotz knapper Mittel müssen wir günstigen Wohnraum schaffen und hier nennen wir immer unsere Alternativen. Wir müssen dort bauen, wo die Infrastruktur gegeben ist. Wo Verkehr, Wasser, Wärme, Energie und Kommunikation bereits da sind: im innerstädtischen Bereich.
In Neustadt hat das Balatongelände und der Rathausplatz oberste Priorität. In Waiblingen dürfen wir uns die Chance nicht entgehen lassen, ein neues Wohnquartier beim Diakoniegelände und dem Bonbonles-Kaiser-Areal zu ermöglichen. Setzen wir unser knappes Geld also dafür ein, wo es den meisten Nutzen stiftet! Verpulvern wir es nicht am Söhrenberg, der ökologisch bedenklich und ökonomisch sinnlos ist.