Eine gemeinsame Erklärung von Tobias Märtterer (GRÜNT), Lissy Theurer und Urs Abelein (beide SPD)
Während in Hohenacker die Umsetzung der neuen Verkehrskonzeption in vollem Gange ist, tut sich in Neustadt noch nicht viel. Die Situation in Neustadt hat sich festgefahren. Die überwiegende Mehrheit des Neustädter Ortschaftsrates macht sich für einen Kreisverkehr an der Kreuzung Hauptstraße, Klinglestalstraße, Ringstraße stark. Wohingegen die Verwaltung die aktuelle Teilsignalisierung in eine Vollsignalsisierung umbauen möchte, das heißt eine Kreuzung, bei der alle auf den Kreuzungspunkt zuführenden Straßen durch eine Ampel geregelt werden sollen. Hauptgrund für die Ablehnung des Kreisverkehrs von Seiten der Verwaltung ist eine nicht verfügbare private Grundstücksfläche, die aus Sicht der Stadtverwaltung Grundvoraussetzung für die bisherige Planung ist. Mit planerischen Visionen sehen wir dieses Problem als lösbar an. Pro-Velo hat hierzu bereits einen sehr guten Vorschlag vorgebracht. Auch eine mögliche Verkleinerung des Kreiseldurchmessers z.B. auf 26 Meter ist für uns noch nicht ausreichend untersucht.
Den Vorschlag der Vollsignalisierung lehnen wir entschieden ab. Eine Kreuzung wie sie die Verwaltung vorschlägt, hätte man vielleicht in den 70er Jahren so geplant. Heute sind wir um einiges weiter. Studien zeigen uns, dass Knotenpunkte mit einem Kreisverkehr zu zahlenmäßig geringeren sowie zu weniger heftigen Unfällen führen. Auch lässt sich an einem Kreisverkehr der Radverkehr um einiges einfach er in das Verkehrsgeschehen integrieren. Durch den Wegfall der aktuell bestehenden bzw. für die Variante der Vollsignalisierung notwendigen Linksabbiegespuren gewinnen wir bei der von uns bevorzugten Variante Kreisverkehr wertvollen Raum, den wir entweder für eine Begrünung des Straßenraums oder für den dringend notwendigen Radweg entlang der mit ca. 17.400 KfZ/Tag stark belasteten Hauptstraße verwenden können. Mit einem Kreisverkehr haben wir ein wirksames Mittel, um die Geschwindigkeit im Bereich der Senke deutlich zu reduzieren. Ganz einfach, durch einen Kreisel kommt man praktisch nicht schneller als mit 30 km/h.
Zudem bietet ein Kreisverkehr und die damit verbundenen Zebrastreifen eine deutliche Verbesserung für die Situation der Fußgänger. Neustadt-Nord und der Ortskern von Neustadt wachsen somit ein Stück weiter zusammen. Die Friedensschule Neustadt sowie der Rewe werden Fußläufig besser und sicherer erreichbar.
Bereits diesen Freitag steht im Ortschaftsrat sowie in den darauffolgenden Wochen im PTU und im Gemeinderat die Entscheidung über diesen Knotenpunkt an. Auch aufgrund von Corona ist dies in der Öffentlichkeit bisher kein Thema. Deshalb haben wir uns am Samstagvormittag zu einer kleinen „Bürgerbefragung“ vor Ort getroffen. Die Resonanz der befragten, sowie vorbei fahrenden Personen war eindeutig „pro Kreisel“. Viele Stimmen gingen in die Richtung: „Wer kommt denn auf die Idee, hier noch mehr Ampeln hin zu stellen? Ein Kreisel muss her, das ist doch schon lange klar!“